Tierfallen rund ums Haus

Viele Tierarten haben sich im Laufe der Zeit mit dem Leben in der Stadt oder im Siedlungsbereich gut arrangiert und angepaßt.

Dennoch lauern überall Gefahren, die zur tödlichen Falle werden können.

 

Um den Tieren, deren Lebensraum wir Menschen zerstören und für uns beanspruchen, etwas zu helfen und sie zumindest in unserem direkten Umfeld vor tödlichen Unfällen weitestgehend zu bewahren, gibt der NABU Odenwaldkreis hier ein paar Tipps.

 

Große Glas- und Fensterflächen sind eine häufige Todesfalle für Vögel. Sie kriegen durch das Glas oftmals den Eindruck einer Landschaft gespiegelt und prallen dann mit voller Wucht gegen die Scheibe, was meist mit einem Genickbruch endet.

Hier können warnende Markierungen, die die Glasflächen erkennbar machen Abhilfe schaffen.

Auch Kamine oder Lüftungsschächte sind für Vögel tückisch, nicht selten fallen Dohlen oder sogar Störche dort hinein.

Mit Gitter oder Abdeckungen kann man dies verhindern und Leben retten.

 

 

Mit Fassadenrenovierungen sind nicht nur gebäudebrütende Vögel (Turmfalke) betroffen, auch für ganze Fledermauskolonien bedeuten solche Hausausbesserungen oftmals die Zerstörung von Brutplätzen oder Quartieren.

Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass die Renovierungen außerhalb der Brut- und Fortpflanzungszeit stattfinden und vorher die Fassaden eingehend geprüft werden ob sich

auch wirklich kein Tier in den Öffnungen und Spalten aufhält.

Auch bei Fledermausarten, die Dachböden bewohnen (Mausohr) sollte immer darauf geachtet werden, dass die Ein- und Ausflugslöcher frei bleiben.

 

Ein weiterer meist unbeachteter Aspekt ist die Beleuchtung an Hauswänden, Gartenwegen oder Eingängen. Diese sollte auf ein Minimum reduziert werden, da nachtaktive Insekten von ihnen angelockt werden und dann dort sterben. Bei den Strassenlaternen oftmals regelrecht verbrennen.

Gullys, Licht- oder Kellerschächte stellen für Kleinsäuger und Reptilien oftmals eine tödliche Falle dar.

Fallen sie dort  hinein können sie sich nicht mehr daraus befreien und gehen elendig zugrunde.

Für Igel gibt es noch eine weitere Gefahr im Garten.

Steil abfallende Wasserstellen sind für sie unmöglich zu überwinden, obwohl Igel gute Schwimmer sind ertrinken sie einfach aufgrund der Schwäche und den vergeblichen Versuchen sich zu retten.

Bei all diesen Vertiefungen können Absperrungen oder Ausstieghilfen Tiere vor dem Tod bewahren.

Ebenfalls für Igel und viele andere Kleintiere lebensgefährlich ist das oft praktizierte Reisighaufenverbrennen. Am besten wäre es natürlich den Haufen einfach so zu belassen, ansonsten sollte der Haufen kurz vorher umgeschichtet werden, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich kein Tier darin lebt.

Das Gleiche gilt auch für den Einsatz von Motorsensen. Auch hier sollte vorher unter die Büsche und Hecken geschaut werden ob nicht doch ein Tier dort sein Quartier bezogen hat. Insbesondere bei Igeln kommt es durch diese Geräte jedes Jahr zu schrecklichen Verstümmelungen.

 

Ein letzter wichtiger Punkt sind Regentonnen und offenen Wasserbehälter. Sie werden für Vögel und sogar Fledermäuse oftmals zur nassen Falle und nicht selten ertrinken sie in den Gefäßen. In manchen Regionen sind speziell die großen Wassertonnen die häufigste Todesursache bei jungen Steinkäuzen. Auch hier gilt - entweder eine Abdeckung drauf oder aber ein kleines "Floß" darin schwimmen lassen das als Rettungsinsel fungiert.

 

Wie Sie sehen kann man mit kleinen Mittel schon viel bewirken und Leben retten.

 

Mehr Informationen zum Thema "Tierfallen" finden Sie auf der NABU Hauptseite << hier <<