Igel

Igel sind mit die ältesten Säugetiere, bereits in der Kreidezeit bevölkerten sie den Planeten.

Ihre Vorfahren lebten schon vor etwa 65 Millionen Jahren, ihr jetzigen Aussehen besitzen die Stacheltiere seit circa 15 Millionen Jahren.

Sie sind in großen Teilen Süd-, West- und Mitteleuropa heimisch.

Bei uns in Westeuropa ist hauptsächlich der Braunbrustigel beheimatet, in den osteuropäischen Ländern hingegen lebt vorwiegend der Weißbrustigel.

In Berlin sind bereits beide Arten nachgewiesen.

 

Igel besitzen bis zu 8000 Stacheln, werden bis zu 30 cm groß, bis 1,5 kg schwer und erreichen leider selten ihr Alter von 7 Jahren.

Sie sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv und halten einen 5 - 6 monatigen Winterschlaf.

Die Nahrung finden Igel in erster Linie mit ihrem hervorragenden Geruchssinn.

Auch das Gehör ist ebenfalls sehr gut ausgeprägt, es reicht weit in den Ultraschallbereich hinein. Das Sehvermögen hingegen ist nur mäßig ausgeprägt.

Droht Gefahr fauchen, puffen oder tuckern Igel. Selten hört man ein helles Keckern oder ihre lauten Schmerzens- oder Angstschreie.

 

Ein zusätzliches Sinnesorgan ist das Jacobsonsche Organ. Begegnet einem Igel ein ihm unbekannter Geruch oder Stoff, etwa frische Farbe, beriecht und bekaut er diesen, bis schaumiger Speichel entsteht. Nach der Prüfung des Materials spuckt er den Speichel unter großen Verrenkungen auf seinen Rücken. Diese Eigenart der Igel hat natürlich nichts mit Tollwut zu tun.

 

Auf der Speisekarte der Igel stehen Laufkäfer, Regenwürmer und die Larven von Nachtschmetterlingen, sowie Ohrwürmer ganz weit oben. Ebenso wie Hundert- und Tausendfüsser, Spinnen und sonstige Insekten.

Asseln und auch Schnecken sind entgegen der landläufigen Meinung nicht ihre bevorzugte Beute.

Pflanzliche Nahrung nehmen Igel nur zufällig auf, etwa wenn an einem Regenwurm noch etwas Gras haftet.

 

Außerhalb der Paarungszeit sind Igel Einzelgänger. Nach einer Tragzeit von ca. 35 Tagen kommen durchschnittlich 4 Junge zur Welt. Die nach weiteren 7 Wochen selbstständig sind.

 

Igel gelten als Kulturfolger und bevorzugen deckungsreiches Gelände, wie Hecken, Gebüsche. Gern hält er sich in Siedlungsbereichen auf, weshalb er häufig in Gärten anzutreffen ist, aber selbst im Gebirge ist er bis zu einer Höhe von 2000 m unterwegs.

Auf freien Feldern oder in Mooren sucht man ihn hingegen vergebens.

In ländlichen Gegenden beträgt der Aktionsraum der Igelmännchen oft mehr als 100 Hektar, der Lebensraum der Weibchen ist bis zu 30 Hektar groß. 

Trotzdem Igel Einzelgänger sind, verteidigen sie ihren Aktionsraum nicht gegen Artgenossen.

Natürliche Feinde des Igels sind Uhu, Dachs und Fuchs. Auch Hunde können den stachligen Gesellen gefährlich werden. Der größte Feind ist jedoch der Mensch.

Jährlich werden 500. 000 Tiere auf den Strassen überfahren.

 

Um den Stachelrittern wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen wurde der Igel von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild im Jahr 2009 zum Wildtier des Jahres gewählt.

In Deutschland sind Igel durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. In einigen Ländern steht er bereits auf der Roten Liste.

 

Informationen zu hilfsbedürftigen Igel finden Sie << hier <<